Einfache Osterpinze ohne Wein

Osterpinzen sind ein wunderbar fluffiges Hefegebäck, welches traditionell in der Steiermark in Österreich zu Ostern gebacken wird. Ich habe letztes Wochenende das erste mal eine Osterpinze gebacken. Ganz einfach, easy und schnell ging die Sache, so dass ich mir sicher bin, dass es eine Pinze dieses Jahr noch öfters geben wird und wir bestimmt nicht bis nächstes Jahr zu Ostern warten werden.
Ursprünglich kommen die Osterpinzen wohl eher aus dem Norden von Italien, also Venetien, dem Friaul und auch aus Slowenien. Mit viel Ei, Butter, Milch, Anis und eigentlich auch Weißwein gebacken waren sie für die Menschen zum Ende der Fastenzeit, also zu Ostern, ein ganz besonders willkommener Genuss.
Ich habe meine Pinze noch mit etwas Zucker & Zimt bestreut, was wunderbar mit dem leichten Anisgeschmack harmoniert. Den Weißwein habe ich einfach weggelassen (dafür die Milchmenge verdoppelt), da gerade kein passender Wein vorrätig war und ich eigentlich Alkohol in Gebäck nicht so nötig finde. Meine Osterpinze hat jedenfalls so köstlich geschmeckt, dass ich sie Euch, jetzt kurz vor Ostern, unbedingt ans Herz legen möchte.


Ganz typisch ist meine Osterpinze zwar nicht, da ich sie erstens ohne Wein gebacken habe und da ich zum zweiten nicht den traditionellen Dreifach-Schnitt mit der Schere gemacht habe. Daher kommt nämlich ursprünglich auch der Name, der eigentlich von der Pinzette (Schere bzw. Zange), also der Pinze abgeleitet ist. Da ich ein großes Teigstück backen wollte, habe ich einfach ein Kreuz geschnitten und konnte so meine Osterpinze anschließend, ganz einfach, in vier gleichmäßige Teile trennen. Aber wie man sieht, ist der Teig trotzdem wunderbar aufgegangen. Wichtig ist, dass man beim Einschneiden (egal ob über Kreuz, dreifach …) möglichst tief schneidet. Man sollte mindestens zweidrittel des Teiges einschneiden, da man sonst nach dem Backen die Einschnitt nicht mehr sehen würde.

Rezept für eine Osterpinze:
Zutaten:
- 250 ml Milch
- 1 – 2 Sternanis
- 80 g weiche Butter
- 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 21 g)
- 500 g Mehl
- 90 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 3 Eigelbe (L)
- Schale einer Bio-Zitrone
- 1 Ei (M)
- 3 bis 4 EL Zucker
- 1 bis 2 TL Zimt

Vorgehensweise:
- Als erstes die Milch mit dem Sternanis aufkochen, die Butter zu der Milch geben und anschließend sehr gut abkühlen lassen, bis das Gemisch für die Weiterverarbeitung nur noch lauwarm ist, damit Ihr nicht mit zu hoher Temperatur Eure Hefe “tötet”!!
- Nun die Hefe mit einem Teelöffel Zucker in einer Tasse vermengen und kurz an einem warmen Ort stehen lassen, bis sich die Hefe verflüssigt.
- In der Zwischenzeit das Mehl mit dem Zucker und der Prise Salz in einer großen Rührschüssel vermischen. Anschließend das lauwarme Milch-Butter-Gemisch (vorher bitte mit einem Löffel den Sternanis aus der Milch herausfischen!!!), die flüssige Hefe, die Eigelbe und den Abrieb der Bio-Zitrone dazugeben. Alles mit dem Knethaken eines Rührgerätes zum einem glatten Teig verkneten, der sich leicht vom Rand der Schüssel lösen lässt. Zu einer Kugel formen, ein wenig mit Mehl bestäuben und für mindestens 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den aufgegangenen Teig nun auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, welches nicht kalt und zugig stehen sollte, damit der Teig nun noch mal kurz gehen kann, bis der Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft 160 Grad) aufgeheizt ist. Den Teig dann je nach Belieben mit einem Messer oder einer Schere einschneiden (entweder ein Kreuz oder dreimal von der Mitte weg). Dabei wirklich sehr tief schneiden, damit die Schnitte nach dem Backen noch zu sehen sind.
- Den Teig mit einem verquirlten Ei bestreichen und anschließend im vorgeheiztem Ofen ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis er eine goldgelbe Farbe angenommen hat.
- Nach dem Backen kurz auskühlen lassen, Zucker und Zimt vermischen und damit die Osterpinze bestreuen.


Und…. da ist sie, die Pinze!




Könnt Ihr sehen, wie fluffig und flaumig der Teig der Pinze ist und so schön gelb vom vielen Ei, welches in der Pinze drin steckt?!!

Also, wer da nicht schwach wird…. holt Euch schnell ein Stückchen Hefe und lasst Euch den Spaß und Genuss einer Osterpinze nicht entgehen. Ich garantiere Euch, sie ist so einfach zu fabrizieren, dass auch jeder Backanfänger da eigentlich nichts falsch machen kann.
Und mein Rezept ist auch wirklich ganz unkompliziert, weil ich halt doch oft ein bisschen faul bin und es gerne ein wenig einfach und schnell mag.
Wenn Ihr richtig tolle Osterpinzen sehen wollt, die wirklich ganz nach Tradition gebacken wurden, dann schaut doch auch mal bei der lieben Claudia, auf ihrem wunderschönen Blog MyClaudStories https://myclaudstories.com unter Osterpinze, vorbei.
Na und wenn Ihr noch weitere Oster-Backrezepte sucht, dann schaut hier auf dem Amalienwohnzimmer-Blog auch unter Süße Hefeteig-Hasen oder unter Colomba Pasquale, eine Ostertaube – das italienische Oster-Traditionsgebäck nach. Immer großartig zu Ostern sind natürlich auch alle Arten von Karottenkuchen wie zum Beispiel mein Schneller Rüblikuchen mit Walnüssen, mein Karotten-Ingwer-Zimt-Cake mit Frischkäse-Frosting und der großartige Rübli-Bananen-Kuchen ohne Mehl und Fett. Habt viel Spaß beim Stöbern und vielleicht beim Finden eines Lieblings-Oster-Rezeptes aus dem Amalienwohnzimmer.
Habt noch eine wunderschöne Osterzeit mit vielen bunten und lustigen Ostereiern und vielleicht einer köstlichen Osterpinze.
Alles Liebe aus dem Wohnzimmer von
Eurer
Amalie

Einfache Osterpinze ohne Wein
Zutaten
- 250 ml Milch
- 2 Sternanis
- 80 g weiche Butter
- 1/2 Würfel Hefe (ca. 21 g)
- 500 g Mehl
- 90 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 3 Eigelbe (L)
- 1 Bio-Zitrone (Schalen-Abrieb)
- 1 Ei (M)
- 3 - 4 EL Zucker
- 1 - 1 TL Zimt
Anleitungen
- Als erstes die Milch mit dem Sternanis aufkochen, die Butter zu der Milch geben und anschließend sehr gut abkühlen lassen, bis das Gemisch für die Weiterverarbeitung nur noch lauwarm ist, damit Ihr nicht mit zu hoher Temperatur Eure Hefe "tötet"!!
- Nun die Hefe mit einem Teelöffel Zucker in einer Tasse vermengen und kurz an einem warmen Ort stehen lassen, bis sich die Hefe verflüssigt.
- In der Zwischenzeit das Mehl mit dem Zucker und der Prise Salz in einer großen Rührschüssel vermischen. Anschließend das lauwarme Milch-Butter-Gemisch (vorher bitte mit einem Löffel den Sternanis aus der Milch herausfischen!!!), die flüssige Hefe, die Eigelbe und den Abrieb der Bio-Zitrone dazugeben. Alles mit dem Knethaken eines Rührgerätes zum einem glatten Teig verkneten, der sich leicht vom Rand der Schüssel lösen lässt. Zu einer Kugel formen, ein wenig mit Mehl bestäuben und für mindestens 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den aufgegangenen Teig nun auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, welches nicht kalt und zugig stehen sollte, damit der Teig nun noch mal kurz gehen kann, bis der Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft 160 Grad) aufgeheizt ist. Den Teig dann je nach Belieben mit einem Messer oder einer Schere einschneiden (entweder ein Kreuz oder dreimal von der Mitte weg). Dabei wirklich sehr tief schneiden, damit die Schnitte nach dem Backen noch zu sehen sind.
- Den Teig mit einem verquirlten Ei bestreichen und anschließend im vorgeheiztem Ofen ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis er eine goldgelbe Farbe angenommen hat.
- Nach dem Backen kurz auskühlen lassen, Zucker und Zimt vermischen und damit die Osterpinze bestreuen.
lisaskuchentraum
4 Apr 2023Will ich sofort essen gehen 😅😅😅😋😋😋😋
aboutamalie
4 Apr 2023Dann musst Du jetzt gleich anfangen zu fabrizieren, dann schaffst Du es vielleicht heute Abend noch Osterpinze zu essen. Freut mich, dass Du mein Osterpinze-Rezept so schnell gefunden hast, liebe Lisa. 🧡
lisaskuchentraum
4 Apr 2023Ich probiere morgen erstmal Oster-Nester aus quark Öl Teig wegen Unverträglichkeit von hefe bei manchen Kindern in der neuen Familie …. aber dein Rezept schmeckt bestimmt genauso gut nach Ostern 😄😄😄
Claudia
10 Apr 2023Ich freu mich sehr darüber, bei dir hier “deine Interpretation” von Osterpinze zu finden. Eine große Pinze zu backen ist auch hier in Österreich durchaus üblich – nur halt auch mit DREI Einschnitten 😉 Ja, wir Österreicher sind eigen 😉
Deine Pinze hat bestimmt auch sensationell geschmeckt 💛 dennoch kann ich es mir hier an dieser Stelle nicht verkneifen, einige Facts anzumerken: Wir verwenden NICHT Sternanis (der Geschmack ist komplett anders), sondern den Anis, den man auch zum Brotbacken verwendet. Und wenn man den in Weißwein einlegt, aromatisiert dieser den Wein leicht süßlich und da Geschmacksergebnis ist sensationell überraschend. Ich schreib das deswegen, weil ich anfangs auch sehr skeptisch war, was Anis und Wein betraf. Ich mochte den Anisgeschmack nicht so sehr. Aber mit dem Wein verwandelt sich das Ganze in einen unnachahmlich einzigartigen Geschmack. Und davon hab ich in der Zwischenzeit (meine Challenge in den sozialen Medien zur Osterzeit läuft schon seit einigen Jahren erfolgreich ;)) schon wirklich viele überzeugt. Vielleicht magst du das ja nächstes Jahr mal probieren und mir berichten. Ich wünsche dir eine wundervolle Osterzeit.
aboutamalie
11 Apr 2023Liebe Claudia,
Du hast ja so recht… meine Osterpinze ist ziemlich unprofessionell. Aber mein Lieblingsbäcker verkauft ähnliche Pinzen, wie ich sie fabriziert habe. Vor allem mit Zimt und Zucker obendrauf. Und weil sie mir immer so gut schmecken, habe ich mir gedacht, dass ich auch mal selbst solche Pinzen ausprobieren möchte. Aber da ich zum Beispiel keine Zeit mehr hatte den Anis (vor allem den Richtigen!!) noch über Nacht einzulegen usw. , sind meine Pinzen halt nur etwas für ‘Banausen’ geworden. 🙈 Aber… sie haben trotzdem gut geschmeckt 🥴😇.
Hab so vielen Dank, Du Liebe, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast und hier, im Amalienwohnzimmer, noch mal alles so ausführlich und genau für meine Besucher und mich erklärt hast, wie man es richtig macht. Also, ich werde das sicher spätestens nächstes Jahr noch mal vernünftig angehen und richtige Pinzen, nach Deinen Vorgaben!!! 😅, backen.
Ich werde Dir auf jeden Fall berichten, wenn ich ordentliche Pinzen gebacken habe.
Alles Liebe
Amalie♥️
Claudia
12 Apr 2023Liebe Amalie, ich wollte deine Pinze hier auf deinem so wundervollen Blog keineswegs kritisieren💛. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn du das so verstanden hättest.
Da so viele bei den Zutaten Anis und Wein erschrecken und sie deswegen lieber weglassen, wollte ich deren Verwendung nur etwas näher erläutern 💛 Du kennst mich, und liest meine Texte hoffentlich weiterhin mit dem gewissen Augenzwinkern 💛
aboutamalie
12 Apr 2023Oh, liebe Claudia! Das habe ich keineswegs als Kritik verstanden! Im Gegenteil, habe ich mich so gefreut, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast meinen Lesern und mir die Zutaten Anis (den ich übrigens sehr liebe) und den Wein ans Herz zu legen. Vor allem zu erläutern, dass sich der kleine Aufwand des “Einlegens” am Abend vorher, wirklich lohnt. Ich liebe Deine offene, ehrliche und fröhliche Art und hoffe inständig, dass Du weiterhin ab und zu im Amalienwohnzimmer Deine Spure hinterlässt. 😅😂🙏 Denn ich lese immer wieder so gerne Deine wunderbaren Texte, die mich regelmäßig schmunzeln lassen und lustig stimmen! ♥️