Maritozzi - süße, römische Liebeserklärung

Heute habe ich nach meinem Valentinstags-Liebeskuchen noch mal ein Backrezept mit Liebe für Euch. Ist doch Liebe in diesen Zeiten, die wir eben durchleben müssen, so wichtig und man kann davon gerade nicht genug verschenken, weitergeben und natürlich sehr gerne auch selbst bekommen. Mit meinem italienischen Rezept für süße fluffige Maritozzi könnt Ihr nämlich nicht nur Eure Liebsten verwöhnen, sondern auch Ihr selbst werdet beim Genuss dieses köstlichen zarten Gebäckes ganz viel Amore und Glück verspüren.
Die Geschichte der MaritozzI
Es gibt viele Geschichten, Legenden und auch Rezept-Variationen zu den süßen italienischen Maritozzi. Am Besten hat mir die Legende gefallen, die besagt, dass der zukünftige ‘Ehemann’ bzw. auf italienisch der ‘marito’ am ersten Freitag im März seiner Angebeteten ein Maritozzo schenkte. Als aufrichtigen Liebesbeweis versteckte er in der weichen Füllung des Gebäcks einen goldenen Ring, welcher seine Heiratsabsicht bekundete. In Ihrer Freude nannte seine Braut ihn dann liebevoll ‘Maritozzo’ , der Verkleinerungsform von ‘marito’.
Finden werdet Ihr die Maritozzi vor allem in und um Rom, wo sie eigentlich zum festen Warensortiment einer jeden Bäckerei oder Bar gehören. Das zarte Gebäck wird dort gerne zum Frühstück gegessen. Die Brötchen bekamen dort, in einer kleineren Ausfertigung, beim Klerus für die Fastenzeit sogar eine Sonderzulassung. Oft wurden sie früher auch von den Ehefrauen als Energiespender, ohne Zucker im Teig, also eher wie ein Sandwich (gefüllt zum Beispiel mit Burrata und Tomaten oder Fisch- bzw. Fleischfüllung) für den harten Arbeitstag den Männern mitgegeben.
Die Maritozzi bestehen aus einem einfachen Hefeteig mit Honig, der oft mit Rosinen, Pinienkernen, Orangeat und Zitronat verfeinert wird. Gefüllt werden sie üblicherweise mit Schlagsahne oder Vanillecreme, der in Italien so beliebten Crema Pasticcera.
Ich habe meinen Maritozzi-Teig mit Rosinen und Zitronat hergestellt und die Brötchen dann mit einer Crema Pasticcera gefüllt. Ich weiß, Rosinen sind nicht jedermanns Freund. Natürlich könnt Ihr die Rosinen und/oder das Zitronat weglassen und die Füllung ganz klassisch mit Schlagsahne machen. Das geht natürlich schneller und unkomplizierter.



Das Rezept
Zutaten für ca. 12 Hefe-Honig-Milchbrötchen à 70g:
Für den Vorteig:
- 120 g Wasser, handwarm
- 25 g Frischhefe (bzw. einen halben Hefewürfel oder eine Packung Trockenhefe, ca. 7 g)
- 1 Prise Zucker
- 250 g Weizenmehl
Vorgehensweise:
- Zur Vorbereitung des Vorteiges handwarmes Wasser mit der Hefe in einer Tasse vermischen. Eine Prise Zucker dazugeben und kurz an einen warmen Ort stellen. Dann die flüssige Hefe mit dem Mehl vermischen und für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Für die Herstellung des Hauptteiges anschließend die Hauptteig-Zutaten in eine Schüssel geben, den Vorteig dazu geben und alles mit dem Knethaken einer Küchenmaschine oder von Hand gut durchkneten. Der Teig sollte schön elastisch werden. Evtl. vorsichtig noch mal ein wenig Mehl dazu streuen, wenn der Teig zu klebrig ist. Den fertigen Teig nun ca. 3 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Nach dem Gehen den Teig nun immer wieder halbieren, bis Ihr 12 gleiche Stücke (à ca. 70 g) portioniert habt. Die Teigstücke rund formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Noch mal ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Inzwischen den Backofen auf 180 ° Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Ein Eigelb mit einem Schuss Sahne (z.B. mit einer Gabel) verquirlen und anschließend die vorgeformten Teiglinge damit bestreichen. Im Ofen die Maritozzi ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis sie eine leicht goldbraune Farbe angenommen haben.
- Nach dem Backen die Maritozzi auf einem Gitter auskühlen lassen. Eine Tasse Wasser und ca. 3 EL Zucker zum Kochen bringen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Die kalten Maritozzi damit bestreichen. Sie bekommen dadurch einen wunderschönen Glanz.
- Die Maritozzi kurz vor dem Servieren entweder quer oder von oben aufschneiden. Dabei nicht ganz durchschneiden, sondern wie ein Buch aufklappen und dann entweder mit geschlagener Sahne oder einer Vanillecreme füllen. Mit einem Messer die Füllung sauber verstreichen. Dabei aufpassen, dass möglichst wenig Füllung herausquillt.
- Ganz zum Schluß die Maritozzi schön dick mit Puderzucker bestreuen.
Für den Hauptteig:
- 300 g Weizenmehl
- 20 g Honig
- 60 g Zucker
- 2 Eier
- 2 Eigelbe
- 80 g weiche Butter
- 1 Prise Salz
- optional Rosinen und Zitronat (je nach Belieben ca. 1 Handvoll)
- 1 TL Vanillepaste
- Abrieb einer Bio-Zitrone
- 1 Eigelb + 1 Schuss Sahne, zum Bestreichen der Brötchen vor dem Backen
- 1 Tasse Wasser mit ca. 3 EL Zucker zum Bestreichen der Brötchen nach dem Backen
- ca. 300 ml Sahne, geschlagen oder eine Portion Vanillecreme (Crema Pasticcera, Rezept siehe Anhang*) zum Füllen der Maritozzi









Und… sehen sie nicht appetitlich aus, die hübschen und fluffigen Maritozzi?
Das Rezept sieht ziemlich aufwendig und kompliziert aus. Aber ehrlich, das sieht nur so aus. Das Einzige was für die netten Teilchen ein wenig Zeit benötigt ist, wie leider eben immer bei Hefeteig, die Wartezeit für das Gehen des Teiges. Aber ich finde das macht den Hefeteig jedoch immer wieder zu etwas Besonderem und man spürt einfach beim Genießen diese Ruhe und Aufmerksamkeit, die dieses wunderbare Backwerk in der Herstellung bekommen hat. Also traut Euch dran und probiert diese herrlichen Maritozzi noch diese Woche aus, denn der erste Freitag im März steht schon vor der Türe. Eure Liebsten werden sich sicher ganz doll freuen, wenn Ihr sie mit so einer liebevollen Köstlichkeit überraschen werdet.
Ihr könnt die Hefe-Brötchen auch schon ein paar Tage vorher backen und anschließend, erst mal ohne Füllung, einfrieren.
Bei uns im Amalienwohnzimmer-Haushalt waren die 12 Maritozzi auch ein wenig viel und ich konnte noch ein paar davon zur Seite legen. Jetzt ist’s hier gerade ein wenig ruhiger… da nehme ich mir morgens ein Maritozzi aus dem Gefrierschrank und lasse es bis zu meinem Nachmittags-Cappuccino schön langsam auftauen. Dann bestreue ich es mit Puderzucker und genieße es auch liebend gerne ohne Füllung.
Apropo Füllung; wie gesagt, ich habe meine Maritozzi mit einer typisch italienischen Vanillecreme der ‘Crema Pasticcera’ gefüllt. Diese Creme habe ich dann noch ein wenig mit geschlagener Sahne verfeinert. Man nennt sie dann ‘Crema Chantilly’. Diese Cremes sind natürlich ein Hochgenuss, aber leider noch mal ein zusätzlicher kleiner Aufwand. Aber wie versprochen möchte ich Euch das Rezept dazu hier auch noch zeigen:

*Rezept für die Crema Pasticcera/Chantilly
Zutaten:
- 250 ml Milch
- 3 Eigelbe
- 125 g Puderzucker
- 35 g Speisestärke
- 1 Vanilleschote oder 1 TL Vanilleextrakt
- evtl. noch geschlagene Sahne zum Unterheben für die Crema Chantilly
Vorgehensweise:
- Milch in einem großen Topf aufkochen
- Während die Milch am Kochen ist, in einer Schüssel die Eigelbe mit dem Mark der Vanillestange oder dem Vanilleextrakt und dem Puderzucker mit dem Handmixer schaumig schlagen. Dann die Speisestärke unterrühren. Zum Schluss die aufgekochte und leicht abgekühlte Milch ganz langsam einrühren.
- Die Milch-Ei-Vanille-Mischung nun zurück in den Topf schütten und ganz langsam unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Dabei sehr vorsichtig vorgehen, damit die Creme nicht anfängt zu stocken.
- Sobald die Creme anfängt fest zu werden, wieder zurück in die Rührschüssel schütten, mit Folie abdecken (damit sich keine Haut bildet) und im Kühlschrank für 2 bis 3 Stunden erkalten lassen.
- Wenn Ihr mögt, könnt Ihr vor dem Füllen Eures Gebäcks noch geschlagene Sahne unter die Crema Pasticcera rühren. Die Creme wird dadurch ein wenig leichter. Sie nennt sich dann Crema Chantilly.

Auch wenn die Zeiten gerade nicht besonders glücklich sind wünsche ich Euch, dass Ihr vielleicht beim Backen und Genießen meiner Maritozzi ein wenig Ablenkung verspüren könnt.
Wenn auch meine Gedanken nur schwer loslassen können von all dem, was da um uns herum soeben passiert. Vor allem die Sorgen, Ängst und Nöte der Menschen lassen mich nicht los, die da gerade Furchtbares durchmachen müssen.
Alles Liebe und ein paar italienische Momente aus dem Wohnzimmer schickt
Euch Eure
Amalie

Maritozzi - süße, römische Liebeserklärung
Zutaten
Vorteig
- 120 g Wasser handwarm
- 25 g Frischhefe oder 7 g Trockenhefe
- 1 Prise Zucker
- 250 g Mehl
Hauptteig
- 300 g Mehl
- 20 g Honig
- 60 g Zucker
- 2 Eier (M)
- 2 Eigelbe (M)
- 80 g Butter (weich)
- 1 Prise Salz
- Rosinen, Zitronat, Orangeat optional
- 1 TL Vanillepaste
- 1 Bio-Zitrone, Abrieb
Zum Bestreichen der Maritozzi vor dem Backen
- 1 Eigelb
- 1 Schuss Sahne
Zum Bestreichen der Maritozzi nach dem Backen
- 1 Tasse Wasser
- 3 EL Zucker
Zum Befüllen der Maritozzi
- ca. 300 ml Sahne, geschlagen oder Crema Pasticcera
Anleitungen
- Zur Vorbereitung des Vorteiges handwarmes Wasser mit der Hefe in einer Tasse vermischen. Eine Prise Zucker dazugeben und kurz an einen warmen Ort stellen. Dann die flüssige Hefe mit dem Mehl vermischen und für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Für die Herstellung des Hauptteiges anschließend die Hauptteig-Zutaten in eine Schüssel geben, den Vorteig dazu geben und alles mit dem Knethaken einer Küchenmaschine oder von Hand gut durchkneten. Der Teig sollte schön elastisch werden. Evtl. vorsichtig noch mal ein wenig Mehl dazu streuen, wenn der Teig zu klebrig ist. Den fertigen Teig nun ca. 3 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Nach dem Gehen den Teig nun immer wieder halbieren, bis Ihr 12 gleiche Stücke (à ca. 70 g) portioniert habt. Die Teigstücke rund formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Noch mal ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Inzwischen den Backofen auf 180 ° Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Ein Eigelb mit einem Schuss Sahne (z.B. mit einer Gabel) verquirlen und anschließend die vorgeformten Teiglinge damit bestreichen. Im Ofen die Maritozzi ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis sie eine leicht goldbraune Farbe angenommen haben.
- Nach dem Backen die Maritozzi auf einem Gitter auskühlen lassen. Eine Tasse Wasser und ca. 3 EL Zucker zum Kochen bringen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Die kalten Maritozzi damit bestreichen. Sie bekommen dadurch einen wunderschönen Glanz.
- Die Maritozzi kurz vor dem Servieren entweder quer oder von oben aufschneiden. Dabei nicht ganz durchschneiden, sondern wie ein Buch aufklappen und dann entweder mit geschlagener Sahne oder einer Vanillecreme füllen. Mit einem Messer die Füllung sauber verstreichen. Dabei aufpassen, dass möglichst wenig Füllung herausquillt.
- Ganz zum Schluß die Maritozzi schön dick mit Puderzucker bestreuen.
Crema Pasticcera / Crema Chantilly
Zutaten
- 250 ml Milch
- 3 Eigelbe (M)
- 125 g Puderzucker
- 35 g Speisestärke
- 1 Vanilleschote alternativ 1 TL Vanilleextrakt
- evtl. geschlagene Sahne zum Unterheben für die Crema Chantilly
Anleitungen
- Milch in einem großen Topf aufkochen
- Während die Milch am Kochen ist, in einer Schüssel die Eigelbe mit dem Mark der Vanillestange oder dem Vanilleextrakt und dem Puderzucker mit dem Handmixer schaumig schlagen. Dann die Speisestärke unterrühren. Zum Schluss die aufgekochte und leicht abgekühlte Milch ganz langsam einrühren.
- Die Milch-Ei-Vanille-Mischung nun zurück in den Topf schütten und ganz langsam unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Dabei sehr vorsichtig vorgehen, damit die Creme nicht anfängt zu stocken.
- Sobald die Creme anfängt fest zu werden, wieder zurück in die Rührschüssel schütten, mit Folie abdecken (damit sich keine Haut bildet) und im Kühlschrank für 2 bis 3 Stunden erkalten lassen.
- Wenn Ihr mögt, könnt Ihr vor dem Füllen Eures Gebäcks noch geschlagene Sahne unter die Crema Pasticcera rühren. Die Creme wird dadurch ein wenig leichter. Sie nennt sich dann Crema Chantilly.
isa
10 Apr 2022Wow, sieht das lecker aus:-) ich liebe Italien und italienisches Essen! Vielen Dank für die Inspiration 🙂
aboutamalie
12 Apr 2022Liebe Isa,
das freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag gefallen hat und Du Dich dadurch inspirieren hast lassen.